Hannah Arendt Tage 2022: Die Podiumsdiskussion

Autokratien: Bedrohung oder neue Chance für Demokratien?

Ein Bericht von Luis, Noa, Marlene, Isabela, Maaret und Antonia

Die Hannah Arendt Tage wurden am Samstag, den 15.10.2022, mit einer Podiumsdiskussion abgeschlossen. Dabei wurde ganz detailliert über das Thema „Autokratien: Bedrohung oder neue Chance für Demokratien“ mit ganz besonderen Gästen im Xplanatorium des Schlosses Herrenhausen, diskutiert.

Gäste:
Bei den Gästen handelt es sich um Belit Onay, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, Sabine Donner, eine Demokratie-Expertin der Bertelsmannstiftung, sowie Politikwissenschaftlerin, Prof. Dr. Gwendolyn Sasse, die befasst sich mit Demokratieforschung, Marina Weisband, Publizistin, Politikerin, sowie gelernte Psychologin, und um Adis Ahmetovic, als Außenpolitiker der SPD mit dem Schwerpunkt Baltische Staaten und Osteuropa.

Vorstellung:
Die Podiumsdiskussion wurde mit einer Einführung und Vorstellung von Belit Onay und Prof. Dr. Hans Michael Heining als Stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Volkswagenstiftung begonnen. Die Volkswagenstiftung vertritt die Themen Naturwissenschaften, Kommunikationswissenschaften, Transporationswissenschaften sowie Wissenschaftsförderung für Flüchtlinge. Dabei steht Hannah Arendt als Vorbild für Hilfsprogramme und Organisationen.

Hauptthemen:
Die Hauptthemen Ukraine-Krieg, Putin und seine Politik sowie sein Denken und Handeln und die Problematik der Entwicklung von Autokratien und wie sich dies auf die Bevölkerung auswirkt, wurden eingeleitet durch Hannah Arendts Kritik in Bezug auf die heutige Zeit. Es ist ganz klar, dass auch wir heute in einer sehr demokratiefeindlichen Zeit leben und jedes Land eine Freiheitskultur in der Gesellschaft braucht, da sich innerhalb der letzten 10 Jahre mehr Autokratien als Demokratien entwickelt haben. Das große Problem einer Autokratie sind die Machtzunahme und der Einfluss auf die Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, je weiter sie sich entwickeln. Dabei fehlt den autokratischen Staaten die Vielfältigkeit und Individualität.

Die Folgen daraus findet man vor allem in der Gesellschaft und in den Menschen, sie sich wertlos und nicht vielfältig, dadurch werden sie motivationslos etwas gegen die Regierung zu tun und die Autokratie bleibt so und wird dadurch nur noch stärker. Zudem prägt sie immer mehr den Alltag der Menschen und diese bekommen wiederum Angst, dagegen zu steuern.

Ukraine Krieg im Bezug auf Autokratien:
In Bezug zum aktuellen, sehr politischen Thema, dem Ukraine Krieg lässt sich zusammenfassen, dass dieser für Putin nur ein Vernichtungskrieg ist – und das auf politischer, wirtschaftlicher und sozialer Basis. Russland ist dabei auch ein sehr gutes Beispiel, dass Autokratien wortwörtlich nicht vom Himmel fallen, sondern sich über die Zeit immer stärker und mehr entwickeln. Natürlich darf man nicht vergessen, dass sich genauso auch Demokratien entwickeln und verbessern und auch die weltpolitische Lage verändert. Heute sehen diese Veränderung viele Menschen sowie auch Politiker:innen, dass Europa nicht mehr das selbe Gebilde ist wie vor 10 Jahren.

Scheitern der Demokratie:
Schon seit langer Zeit gibt es diese Frustration in der Demokratie, zwar stimmen viele Bürger:innen für eine Demokratie, trotzdem wird diese nicht gewünscht ausgeführt und funktioniert nicht, wie es dem Volk versprochen wurde. Viele Partnerstaaten halten nicht mehr zusammen, da die Kommunikation fehlt und die Interessen nicht mehr miteinander einstimmen. All dies gefährdet die eigentlich positive Entwicklung einer Demokratie, vor allem aber in Europa und in der EU.

Digitalisierung von Jugendlichen:
Das große Thema Digitalisierung spielt auch eine Rolle der Förderung einer Demokratie, aber auch Autokratie in den Staaten, wo diese ausgeführt werden. Die Folge dessen ist, dass auch schon die jüngste Generation unter den verschiedenen Propaganda und falschen Nachrichten leidet. Dies geschieht vor allem auf Social Media. Jugendliche erzählen immer mehr über die Angst vor der Zukunft durch die Machtlosigkeit in der eigentlichen Demokratie.

Angst und Frustration:
Natürlich fördert die Digitalisierung und das Internet das Schaffen eines Bewusstseins im Bezug auf die Krisen und Probleme in der Politik, sowie auch Wirtschaft; trotzdem fühlt es sich nicht so an, als könne man in der Rolle der Jüngsten etwas tun oder helfen. Die Gefahr ist, dass bald ein Generationskonflikt entsteht, da die verschiedenen Generationen alle etwas unterschiedliches sehen und verschiedene Aspekte haben, diese ändern zu wollen. Zudem entsteht ein enormer Druck auf viele junge Menschen – vor allem im Bezug auf den Ukraine-Krieg, da die Aufklärung nicht da ist, und der Frust und die Angst noch größer werden.

Unser Fazit:
Wir können aus dieser Podiumsdiskussion als Fazit mitnehmen, dass die Lösung dieser Probleme eine Entwicklung einer multikularen Welt statt einer bipolaren Welt in allen Bereichen entspricht und dass diese nur zusammen agieren können und sollen, um Autokratien in dieser modernen Welt abzuschaffen. Dazu gehört, dass Werte im Bezug auf die Politik und Werte im Bezug auf die Wirtschaft zusammen gesehen werden müssen, um somit kompromittieren können, damit jede Kultur, jede Interesse und jeder Wert eines Menschen angesehen werden kann.

Ende der Hanna Arendt Tage:
Wir sind dankbar, dass wir an der Debatte partizipieren konnten und möchten zugleich ergründen, wie Jugendliche ohne ein Wahlrecht sich für die Gesellschaft und Demokratie einbringen können. Vor allem bekamen wir die Möglichkeit, mit ein paar der Gästen über unsere persönlichen Bedenken zu sprechen und haben uns sofort aufgenommen gefühlt, was uns zeigt, dass wir zum Teil doch gehört werden und Respekt als junge Generation bekommen. Die ganze Woche der Hannah Arendt Tage hat uns super viel Spaß gemacht und hat uns zum einen die Augen geöffnet und zugleich ein ganz anderes Bewusstsein als handelnder und wichtiger Teil der Gesellschaft geschaffen.

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