Ein Beitrag von Lea.
Vor fast genau vier Jahren erreichte mich eine schreckliche Nachricht, der Wahlkampf in der USA war zu Ende. Natürlich hatte ich mit meinen Vater vorm Fernseher gesessen und mitgefiebert, gehofft das Trump nicht President werden würde.
Aber es kam, wie es kommen musste. Wie selbstreflektiert er doch sei, ganz unparteiisch und wie bescheiden… richtig, das sagt zumindest hierzulande niemand. In jeder seiner Reden spiegelt er wieder, wie selbstverliebt er ist. ICH! ICH! ICH! Eine gehörige Portion Narzissmus ist hilfreich für ein gesundes Selbstbewusstsein. Dass Herrscher von ihrer eigenem Spiegelbild angetan sind, soll schon des Öfteren vorgekommen sein. Aber Donald Trump schießt auch in dieser Kategorie den Vogel ab.
Er sei „eine narzisstische Persönlichkeitsstörung wie aus dem Lehrbuch“, sagt ein klinischer Psychologe aus den USA über ihn. Trumps Ego besticht durch enorme Selbstverliebtheit, penetrante Prahlsucht und extreme Rachsucht. Alles Charaktereigenschaften, die ihm eigentlich nicht zu Ruhm verhelfen sollten. Aber siehe da, eine schillernde Zukunft steht ihm in den Sternen geschrieben. Als Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner machte Donald Trump Anfang 2016 einen Scherz, der einen wahren Kern in sich trug. „Ich könnte mitten auf der Fifth Avenue stehen und jemanden erschießen, und ich würde keine Wähler verlieren, okay? Es ist einfach unglaublich“, sagte er bei einem Wahlkampfauftritt in Sioux City im Bundesstaat Iowa.
Trump hat zwar niemanden erschossen. Aber allein schon die anderen Vorwürfe, die gegen ihn erhoben wurden, hätten bei vielen Politikern zum Rücktritt gereicht. Seine Anhänger stehen, egal was passiert, hinter ihm. Das hat man grade in den letzten Wochen sehen können. Beim Auszählen der Stimmen protestiert er, fechtet das Ergebnis an, zum Glück erfolglos. Als er seine Anhänger aufruft das Kapitol zu stürmen, geht er eindeutig zu weit. Eine junge Frau stirbt, 53 Anhänger werden verhaftet. Trump meldet sich erst zwei Stunden nach der Katastrophe per Videobotschaft, seine Anhänger sollten sich zurückziehen, es wäre ja nur ein scherz gewesen- so Trump.
Angst, Zerstörung und Ungewissheit brachte Trump, wir können alle nur hoffen, das es mit ihm auch wieder geht. Aber ob Biden die Sache besser macht, dass weiß leider noch keiner. In meinen Augen macht er einen sehr disziplinierten, aber vertrauenswürdigen Eindruck. Auch wenn er schon zur Zeit der Dinosaurier gelebt haben muss und den Urknall mit eigenen Augen gesehen hat, weiß niemand was wirklich hinter dieser runzeligen Fassade verborgen liegt und was für Schrecken vielleicht noch passieren werden. Mit anderen Worten, ich bin sehr skeptisch.

Trump hat leider viele Hoffnungen junger Menschen zunichte gemacht. Hast du den Auftritt von Amanda Gorman an der Amtseinführungszeremonie von Joe Biden gesehen? Ihr Gedicht “ The Hill we climb“ war einfach die perfekte Antwort auf diese schreckliche Zeit geprägt von Narzissmus und Leid unter der Führung des 45. Präsidenten. Ich teile deine skeptischen Gedanken, aber lass uns trotzdem hoffen, dass eine Welle der Toleranz und Hoffnung nun nicht nur in den USA, sondern weltweit auf uns zukommt! Liebe Grüsse, Helin von offengesagt.com
LikeLike