Christiane Plath-Detlef: Ich wünsche mir ein starkes Europa und hoffe sehr, dass es gelingt, gemeinsam für unsere demokratischen Werte einzutreten und sich für Menschlichkeit zu engagieren.

Lehrerinterview mit der Primarbereichsleiterin von Lara aus der 10/1

Wie geht es dir zurzeit in der Quarantäne?

Ich stelle mich privat sehr darauf ein und kann mich gut an die vorgegebenen Regeln halten.    

Allerdings erlebe ich die Situation in der Schule ganz anders. Alles was wir an wichtigen Werten in der Schule vermitteln möchten wie „ein Team sein“ oder „anderen helfen/aushelfen“oder „ungezwungen miteinander spielen“darf nicht sein. Die coronabedingten Einschränkungen wirken sich in der Schule spürbar aus. Hoffentlich dauert es nicht mehr so lange!

Was für Gedanken gehen dir in dieser Zeit durch den Kopf?

Das Miteinander in der Schulgemeinschaft und das Miteinander in unserer Gesellschaft leiden darunter, dass wir nicht eng im Kontakt sein dürfen. Wir müssen uns schützen, um gesund zu bleiben und dafür opfern wir Zuwendung und Nähe. Das verändert uns!

Wie war das Homeschooling mit den Grundschulkindern?

Viele unterschiedliche Erfahrungen werden dazu gerade gesammelt und auf der nächsten Dienstbesprechung im Primarbereich ausgewertet. Welche Wege der Kontaktaufnahme haben sich bewährt? Welche Programme wie Padlet oder Videokonferenz sind gut geeignet? Was brauchen wir für die zukünftigen Wochen und Monate? Wie soll die Ausgestaltung der digitalen Bildung im Primarbereich beschleunigt werden? Zu diesen Fragen werden wir diskutieren und Antworten sammeln.

Welche Fächer unterrichtest du?

Deutsch, Kunst, Sachunterricht und KOR.

Welche Aufgaben hast du als Primarbereichsleiterin?

Als Bereichsleitung arbeite ich mit den Lehrerinnen und Lehrern des Primarbereichs eng zusammen und stimme Inhalte und Themen des Bereichs mit allen ab. In den großen Sitzungen kommen wir in Dienstbesprechungen zusammen, die ich vorbereite.

Ganz besonders wichtig ist meine Aufgabe in der Zusammenarbeit mit den Eltern, den Familien und Kindern im Primarbereich. Hier gibt es viele Gespräche und gemeinsame Termine, wie zum Beispiel bei Elternabenden, in Einzelgesprächen, in Konferenzen und im Arbeitskreis der ElternvertreterInnen des Primarbereichs.

Ich nehme neue Schülerinnen und Schüler auf und freue mich immer sehr, wenn die Einschulungen der ErstklässlerInnen stattfinden. Das ist immer ein besonders schöner Moment! :-

Ich arbeite in der kollegialen Schulleitung mit und kümmere mich darüber hinaus auch um Mensabelange der Schule oder bestelle für die Klassen neue Möbel. Soweit ein kurz gefasster Einblick.

Der Lieblingsteil meiner Beschäftigung ist der Unterricht, den ich aktuell in einem 3./4. Jahrgang durchführe.

Was hast du gemacht, bevor du Lehrerin an der IGS geworden bist?

Ein kleiner „Zick-Zack-Weg“ führte mich 2006 an die IGS Roderbruch. Davor habe ich die Öffentlichkeitsarbeit in einem Ingenieurbüro unterstützt, mich in einer Frauengruppe bei der Planung und Eröffnung eines sozialen Betriebes engagiert und dafür die Mittel über die Fördertöpfe der EU eingeworben. Den Betrieb habe ich anschließend geleitet und dadurch auch für viele Jahre die pädagogische Arbeit in einer Gemeinweseneinrichtung übernommen. Über 8 Jahre habe ich dann in der Stadtteilkulturarbeit der Stadt Hannover im Kulturtreff Roderbruch gearbeitet und die Musik-und Theaterwerkstatt begleitet. Dadurch entstand der Kontakt zur Schule und die Möglichkeit als Lehrerin wieder einzusteigen. Das war eine gute Entscheidung! Ganz gern bin ich an diese Schule gekommen und fühle mich bis heute sehr wohl.

Gibt es Dinge in deinem Leben, die du heute anders machen würdest?

Zu meiner Zeit als Schülerin gab es wenig Möglichkeiten ins Ausland zu gehen. Der Schüleraustausch oder die Vielfalt der Austauschprogramme, die es heute gibt, waren nicht selbstverständlich und schon gar nicht für ein „Inselkind“. Das würde ich auf jeden Fall heute anders machen wollen!

Was war dein schönstes Erlebnis?

Da könnte ich schon einige nennen, aber gerade ist es toll, ein Enkelkind zu haben! 

Wenn du etwas auf der Welt verändern könntest, was wäre das?

Erstmal ist Veränderung herbei führen immer eine große Aufgabe und man braucht einen „langen Atem“. Aktuell haben sich hier Prioritäten verschoben und wir lernen gerade, was so eine Pandemie alles anrichten kann. Ich wünsche mir daher ein starkes Europa und hoffe sehr, dass es gelingt, gemeinsam für unsere demokratischen Werte einzutreten und sich für Menschlichkeit zu engagieren.

Im kleinen Umfeld, hier in Hannover,wünsche ich mir gute Fahrradwege und eine Stadtpolitik, die sich spürbar für das Gemeinwohl einsetzt.

Was ist dein Hobby?

Schöne gemeinsame Stunden mit der Familie und Freunden finden im Garten statt. Der Garten ist das „grüne Wohnzimmer“und lässt Raum für Kreativität. „To plant a garden is to believe in tomorrow“ steht an meiner Haustür.

Was ist dein Lieblingsbuch? Und warum?

„Die wilden Kerle“ ist der Titel eines Bilderbuchs. Besonders der letzte Satz zeigt eine so versöhnliche und von Zuwendung getragene Auflösung dieser stürmischen Geschichte an „…und das Essen war noch warm.“ Schöner kann man nicht ausdrücken, dass alles gut ist.

Wohin würdest du gerne einmal reisen?

In den kalten, eisigen Norden.

Was ist dein Lieblingsessen?

Eine Gemüsesuppe.

In welchem Land könntest du dir vorstellen zu leben? Warum?

In Dänemark. Es gibt ein entspanntes Leben, viel Meer und gute Bibliotheken, Schwimmbäder und Schulen.

Gibt es noch etwas, was du uns Schülern/innen der IGS mitteilen möchtest?

Setzt euch weiterhin so engagiert für eure Interessen ein und beteiligt euch an der Arbeit der SV

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von Anders Noren.

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