Ein Bericht von Hanna und Lucia
Am 10.10.2023 begannen die Hannah Arendt Tage und wurden im Forum des Niedersächsischen Landtages eröffnet. Der Kunst-Politik Kurs des 11. Jahrgangs der IGS Roderbruch war vor Ort, um über diese Tage zu berichten.
Die Hannah Arendt Tage werden jährlich in Hannover zelebriert. Hannah Arendt war eine politische Theoretikerin und Publizistin. Sie wurde 1906 in Hannover geboren und beschäftigte sich in ihrem Leben mit den Themen Demokratie und Gerechtigkeit. Sie vertrat das Konzept von „Pluralität“ im politischen Raum. Dies beschreibt ein Konzept, bei dem zwischen den Menschen eine potentielle Freiheit und Gleichheit in der Politik herrscht.
In diesem Jahr begann die Veranstaltung mit Grußworten der Präsidentin des Niedersächsischen Landtages Hanna Naber. Diese hebt die Wichtigkeit einer Demokratie und Gerechtigkeit in ihrer Rede hervor und weist auf die aktuellen Ereignisse (Krieg, Antisemitismus & die Klimakrise)hin, durch welche gerade jetzt diese Werte eine sehr große Rolle spielen.
Folgen tut ihr Oberbürgermeister Belit Onay, welcher Hannah Arendt als die Tochter von Hannover bezeichnet. Auch er wirft die Frage der Menschenrechte und Grundrechte in den Raum und wie man sie weiter ausführen, schützen und bewahren kann.
Der Fokus des Abends liegt auf dem Vortag „Menschenrechte heute: Zwischen Bedrohung und Neubelebung“ von Dr. Elisabeth Tichy-Fisslberger, Richterin am Gericht der Europäischen Union.
Ihre Rede leitet sie ein mit dem Zitat „Wenn man sich um Menschenrechte bemüht hat man das Gefühl, dass man eine Rolltreppe hinaufläuft, die eigentlich nach unten fährt.“ von Kurt Maczek ein. In ihrem Vortrag geht sie das Thema Menschenrechte auf internationaler Ebene an. Sie spricht davon, dass der Klimawandel eine Frage der Menschenrechte ist, dass seit dem zweiten Weltkrieg vierzig Prozent der Bürgerkriege durch eine Verschlechterung der natürlichen Umwelt zurückzuführen sind, dass wir uns aktuell in einer Zeitenwende befinden, in der die Grenzen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber und somit auch die entsprechenden Recht miteinander verschwimmen.
Auch das Thema Datenschutz und das Recht auf Sicherheit thematisiert sie. Jedes IPhone heutzutage könne mehr als die Computer der Mondlandung, wir befinden uns in der vierten industriellen Revolution, in welcher Computer Menschen ersetzen und Maschinen selbstständig werden. Sie verdeutlicht die Wichtigkeit der Übertragung von Menschenrechten aus der analogen in die digitale Form. Sie appelliert, dass auch die nächste Generation lernen muss, dass Menschenrechte ein Langzeitprojekt sind und schließt ab mit dem Zitat „Die Menschenrechtsverletzungen von heute sind unter Umständen die bewaffneten Konflikte von morgen.“ vom früheren Menschenrechtshochkommissar.
Die Veranstaltung endet mit einer Podiumsdiskussion zwischen Onay und Dr. Tichy-Fisslberger, welche von Dany Schrader, Chefredakteurin der Hannoverischen Allgemeinen Zeitung (HAZ) moderiert wird.
Die Veranstaltung war sehr interessant und hat verdeutlicht, dass Menschenrechte nie „fertig“ sind. Sie müssen immer beschützt und optimiert werden und es ist wichtig, dafür ein Bewusstsein in der Gesellschaft zu schaffen.
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