Interview zur Bundestagswahl mit Liam Harrold, Die Grünen Hannover 

Lieber Herr Harrold, warum ist es wichtig, am 26. September überhaupt eine Wahl zu treffen?

Am 26. September wird darüber entschieden, wer in den nächsten vier Jahren die deutsche Klimapolitik bestimmt. Außerdem ist die Wahl ein zentrales Recht in der Demokratie, je höher die Wahlbeteiligung, desto besser für unsere Demokratie. Geht also wählen und wählt demokratische Parteien. Damit verhindern wir, dass Nazis oder andere rechte Parteien in die Parlamente kommen oder zu stark werden. Für mich ist das eine Form der Verteidigung unserer Menschenrechte und eine Lehre aus der deutschen Geschichte.


Stellen Sie sich vor, wir haben nur 30 Sekunden Zeit: Wie erläutern Sie in aller Kürze das Wahlprogramm Ihrer Partei?

Die Grünen stehen für ernstgemeinten Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit. Wir möchten uns auf den 1,5 Grad-Pfad des Pariser Klimaabkommens begeben und fordern dafür den Kohleausstieg bis 2030 und den Ausbau der erneuerbaren Energien. Außerdem stehen wir zu dem beschlossenen Atomausstieg. Die Grünen möchten Arbeitsplätze schaffen, die diesen Weg zur Klimaneutralität gestalten. Alle Menschen sollen zudem einen erhöhten Mindestlohn von mindestens 12 Euro bekommen. Die unmenschlichen Zustände auf den Fluchtrouten über das Mittelmeer oder den Balkan müssen ein Ende haben. Wir fordern mehr Engagement für Schutzsuchende die Einhaltung der Menschenrechte. Europa darf nicht wegschauen.


Führt Ihre Partei die Jugend in eine gute Zukunft? Wie genau schaffen Sie das?

Die Grünen haben so viele junge Menschen unter den Kandidierenden. Damit wird die Perspektive Jugendlicher in politischen Debatten zukünftig besser vertreten sein. Zudem bedroht der Klimawandel die Zukunft unseres Planeten und damit die Zukunft der Menschheit. Indem wir Klimaschutzmaßnahmen sofort ergreifen sichern wir damit die Zukunft kommender Generationen. Auch durch Investitionen in Bildung und Digitalisierung wie der Ausbau von flächendeckendem und schnellem Internet unterstützen wir die Jugend.


Ein Wahlrecht ab 16 Jahren: Ihre Meinung dazu?

Ich finde ein Wahlrecht ab 16 bei allen Wahlen richtig und notwendig. Denn gerade junge Menschen sind es, die von vielen Entscheidungen zwar ausgeschlossen aber besonders betroffen sind. Es wäre gut, wenn Jugendliche durch ein Wahlrecht ab 16 darüber mitentscheiden könnten. Denn so viele junge Menschen unter 16 sind schon jetzt politisch aktiv oder haben wichtige Meinungen, die berücksichtigt werden sollten. Ich persönlich wäre deshalb sogar für ein Wahlrecht ab 14 wie es auch die Grüne Jugend, die Parteijugend der Grünen, fordert.


Für wen ist Ihre Partei die richtige Wahl?

Für alle Menschen. Denn wir Grüne haben den Anspruch an uns selbst, für alle Menschen Politik zu machen. Ein paar Beispiele: Wir möchten bessere Ausbildungsbedingungen für Azubis, weniger Leistungsdruck an Schulen für Schüler*innen und bessere Studienbedingungen auch für Menschen, die sich Studiengebühren nicht leisten können. Wir fordern mehr Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen für Pfleger*innen und Fabrikarbeiter*innen. Und wir möchten das Hartz-IV-System überwinden und in einem ersten Schritt die ungerechten Sanktionen für Sozialhilfeempfänger*innen abschaffen und den Hartz-IV-Satz erhöhen.


Wie gelingt es uns Jungwähler:innen – in Zeiten von Social Media und überschneller Kommunikation – fundiert und objektiv über Parteien, Kandidaten und Wahlprogramme informiert zu sein?

Mein Tipp: Schaut mal auf den Internetseiten der Parteien nach, dort finden sich in der Regel die ausführlichen Wahlprogramme, oft sogar ziemlich gut präsentiert. Folgt euren loaklen Kandidat*innen auf Instagram, Twitter oder TikTok und stellt ihnen Fragen. Schreckt auch nicht davor zurück eine E-Mail an die Partei oder den*die Kandidat*in zu schicken, wo euch Dinge unklar sind oder ihr Fragen habt.

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von Anders Noren.

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