Ein Interview von Berkant und Mya
Erstmal ein paar allgemeine Fragen an dich. Wie heißt du, wie alt bist du und wo wohnst du?
Ich bin Anna-Lena Hüskes, bin 31 und wohne hier in Hannover in der Nordstadt.
Was wolltest du als Kind mal werden?
Also ich wollte relativ früh schon Lehrerin werden. Habe dann immer mal wieder überlegt, ob es nicht doch in Richtung Ärztin oder so etwas gehen sollte. Klar war für mich, es sollte irgendetwas mit Menschen sein.
In welchen Schulfächern warst du besonders gut und in welchen nicht so gut?
Gut war ich in Französisch und Musik. Das waren auch meine Leistungskurse. In Mathe war ich auch ganz gut. Nicht so gerne mochte ich Geschichte, was ich ja jetzt auch unterrichten muss. Also was heißt leider, Geschichte in der Oberstufe fand ich vor allem schwierig und konnte mich damit nicht identifizieren und Chemie war auch nicht so meins.
Und jetzt unterrichtest du Mathe und Geschichte?
Mathe und Erdkunde habe ich studiert und unterrichte in der Sek 1 auch Geselle. Das ist ja dann viel Geschichte.
Wie kam es dazu, dass Lehrerin geworden bist?
Ich habe seit der 10ten Klasse Schüler bei der Hausaufgabenhilfe unterstützt. Privat habe ich auch Nachhilfe gegeben. Das habe ich dann auch während des Studiums fortgeführt. Vor dem Studium habe ich ein FSJ an einer Förderschule gemacht und dort auch schon unterrichtet.
Dann hast du ja auf Lehramt studiert. Wo und was hast du dann studiert?
In Hannover Mathe und Geografie.
Wie würdest du deinen Umgang mit Schülern beschreiben?
Also ich hoffe, dass ich meistens freundlich und gerecht bin. Ich glaube, dass ich manchmal auch streng werden kann. Vor allem dann, wenn mir entweder der Umgangston untereinander nicht gefällt oder der Umgangston den Lehrern gegenüber. In der Oberstufe finde ich sollten die Regeln eingehalten werden, Gesprächsregeln, wenn der Lehrer redet, redet kein anderer. Das ist vor allem in der Oberstufe grundlegend. Wenn das nicht funktioniert, werde ich halt auch mal sauer. Habt ihr ja auch schon gemerkt😉
Hast du dir deinen Beruf so vorgestellt wie er jetzt ist?
Ja eigentlich schon. Mir war nicht so bewusst, wie anstrengend es ist. Man hat letztendlich kein Feierabend. Mein Mann kommt nach Hause und möchte Essen gehen, ins Kino, möchte etwas unternehmen und ich komme nach Hause und bereite den Unterricht vor. Vielleicht muss ich da auch noch lernen, einfach Schluss zu machen und aufzuhören und zu sagen „Okay, ich mach noch was für die Schule bis 18 Uhr und danach ist Schluss“ oder andersrum: Ich mach bis 18 Uhr nichts und setz mich dann noch mal eine Stunde ran.
Was machst du so in deiner Freizeit?
Ich hab’s eben schon gesagt, ich gehe gerne ins Kino. Während meines Studiums habe ich auch 5 Jahre im Cinemaxx gearbeitet. Ansonsten sind wir viel draußen, wir campen ganz viel also verreisen oft oder sind klettern draußen im Ith zum Beispiel.
Du hast gerade erzählt, dass du einen Mann hast. Hast du schon Kinder?
Nein, hab noch keine Kinder.
Stell dir vor du hättest plötzlich 1 Million Euro. Was würdest du damit anstellen?
Ich glaube tatsächlich, wenn ich so viel Geld hätte, dass ich relativ viel spenden würde. Mir würde jetzt auf Anhieb keine Organisation einfallen, an die ich spenden würde, aber ich glaube ich würde anderen damit gerne helfen und dann natürlich mir selbst irgendwie die 1 bis 2 Wünsche erfüllen. Eine große Reise oder ein kleines Häuschen, aber 1 Million ist schon jede Menge, sodass das noch teilen und abgeben kann.
Würdest du dann auch weiter arbeiten wollen?
Ja, mir macht der Job glaube ich zu viel Spaß, als dass ich sagen würde, ich arbeite dann gar nicht mehr. Ich würde vielleicht die Stunden letztendlich ein bisschen reduzieren, sodass ich 1 bis 2 Tage die Woche vielleicht frei hätte.
Wenn du einem Kind einen speziellen Rat geben dürftest: was würdest du ihm raten?
Ihr solltet immer so bleiben, wie ihr seid. Ihr solltet euch nicht verbiegen lassen von Freunden noch von Lehrern oder von Eltern und wenn ihr vielleicht einen Traum oder Ziel habt, was ihr werden möchtet, solltet ihr das Ziel auch verfolgen, egal was die anderen sagen.
Was und wer inspiriert dich?
Ihr Schüler auf jeden Fall. Ich lasse mich auch gerne inspirieren und mir Vorschläge geben von Schülern. Auch die Kollegen also gerade jetzt Geschichte, als ein Fach, das ich selbst nicht studiert habe, lass ich mir viel von Kollegen helfen und unterstützen. Das Miteinander im Kollegium finde ich auch ganz wichtig.
Was hast du in den letzten 12 Monaten über dich selbst neues gelernt?
Also 12 Monate finde ich schwierig. In den letzten 12 Monaten ist bei mir relativ wenig passiert. Das war viel Alltag. Ich habe über mich gelernt, dass ich auch langsam mal ein bisschen mehr anfangen könnte zu klettern und nicht nur meinen Mann zu sichern und meine Höhenangst ein bisschen zu überwinden. Ansonsten habe ich vor allem in den letzten 5 bis 6 Jahren viel gelernt, weil etwas passiert ist in meinem Umfeld wo ich sage, das hat mich geprägt und das hat mich auch einfach stärker gemacht. Das hat mir gezeigt okay es ist alles halb so wild, solange man nicht krank ist. Alles wird gut sage ich jetzt mal und man kann alles schaffen was man sich vornimmt.
Wie lautet dein Lebensmotto?
Auf jeden Fall nicht aufzugeben. So ein richtiges Lebensmotte ist es nicht, aber nicht aufzugeben und seine Ziele verfolgen und sich davon nichts runterziehen lassen.
Welche Alltagsprobleme würdest du gerne einmal lösen?
Schön wäre es, wenn sich die Wohnung von selbst aufräumen würde.
Hast du Haustiere?
Nein.
Wie hoch ist das höchste Sprungbrett von dem du in einem Schwimmbad mal gesprungen bist?
Ich glaube als Jugendliche 5 Meter. Ein höheres gab es bei uns auf dem Dorf tatsächlich gar nicht.
Wo bist du denn aufgewachsen?
In Rehburg-Loccum also genauer in Loccum. In dem Schwimmbad, das am nächsten dran ist, gab es tatsächlich gar keine Sprungbretter aber meine Tante hat in Landesbergen gewohnt beziehungsweise wohnt sie immer noch und da gibt’s ein Sprungturm.
Und dann bist du hierher gezogen?
Genau. Erst einmal bin ich hierher gezogen zum FSJ, da habe ich in Bemerode gewohnt und bin dann zum Studium für ein knappes Jahr zurück zu meiner Familie gezogen. Dann habe ich aber ganz schnell bemerkt, Zuhause wohnen will ich nicht mehr und habe mir dann erst eine WG gesucht und bin dann nachdem ich meinen Mann kennengelernt habe auch relativ schnell mit ihm zusammengezogen.
Wenn du eine Superheldin wärst, welche 2 besonderen Superkräfte hättest du gerne?
Tatsächlich finde ich unsichtbar werden und sich irgendwie in die Ecke stellen und Mäuschen spielen ganz nett. Jetzt gar nicht unbedingt bei Schülern sondern eher was Politik angeht, also zum Beispiel mal bei Angela Merkel ins Büro schauen oder bei Trump mal dabei sein wenn da eine Sitzung ist. Ansonsten: in die Vergangenheit reisen finde ich auch nicht schlecht. Eine Zeitmaschine fände ich ganz cool – also Vergangenheit und Zukunft fände ich beides interessant. Wie sieht es in 50 Jahren aus, wie hat sich das Klima bis dahin verändert? Gerade wo wir Fridays for future extrem thematisieren oder wie sah es vor 100 Jahren aus, wie haben die Menschen wirklich gelebt.
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