Jacek Darwicki: Lernt glücklich zu sein!

Interview mit Jacek Darwicki von Yasemin, Anna und Hannah.

Jacek Darwicki (30) arbeitet seit August 2016 an unserer Schule und unterrichtet die Fächer Deutsch und Darstellendes Spiel in den Sekundarstufen 1 und 2.

Bereits im Jahr 2009 war Jacek hier und hat seinen Zivil-Dienst (der heißt jetzt Bundesfreiwilligendienst und ist anders strukturiert als 2009) an der IGS Roderbruch gemacht. Er hat mitgearbeitet bei der Therapie von Kindern, im Büro und half bei Klassenfahrten Kindern mit geistiger Beeinträchtigung.

Was war dein aller erstes Konzert, welches du besucht hast?

Mein erstes Konzert war eins von Farin Urlaub,  es war seine erste Tour ,da war ich schon ungefähr 20 bis 21 und es hat mir sehr gut gefallen.

Welche Musikgruppe oder Künstler gefällt dir am meisten?

Die Frage ist für mich schwierig zu beantworten. In meiner Jugend habe ich am liebsten die Ärzte gehört und wie schon genannt höre ich sehr gerne Farin Urlaub besonders wenn er alleine Musik macht. Außerdem gibt es noch eine  Band July Talk, der Sänger und die Sängerin  machen sehr harte Rock Musik zusammen, die mir sehr gut gefällt und ich dachte früher immer die wären total bekannt aber wie sich heraus gestellt hat sind sie das eher weniger. Ich habe sie letztes Jahr im LUX Live gesehen und sie haben deren Songs als Headline auf kleine Zettelchen geschrieben davon durfte ich die Hälfte haben, die jetzt eingerahmt bei mir zu Hause hängen. 

Ansonsten höre ich eher einzelne Lieder von nicht bestimmten Künstlern und bevorzuge eher deutsche Musik.

Was ist deine Lieblingsserie?

Ich mag Mr. Robot sehr gerne,es ist eine Serie, wo auch eher optisch nicht so schöne Menschen mitspielen und das ist mir lieber. Es gibt auch Serien wie z.B Greys Anatomy, in denen alle immer gut aussehen auch wenn sie au dem OP kommen und das finde ich persönlich nicht so gut.

Eine weitere Serie, die mir gut gefällt ist Gods of America und eine Serie, die ich früher gerne geguckt habe, was mir auch peinlich ist, ist Stargate davon bin ich ein großer Fan.

Ich mochte auch tatsächlich die Vampirserie Angel, die Ablegerserie von Buffy.

Hast du ein Lieblings-Genre bei Filmen und Serien?

Ein Genre habe ich nicht aber ich möchte auf jeden Fall nicht gelangweilt werden. Also am besten eine Serie, bei der man denkt man kann keine Sekunde verpassen  sonst versteht man nichts. Außerdem sollten sie tiefgründig und spannend sein, so dass man auch auf jeden Fall weiter gucken will.

Was war dein bisher schönstes Reiseziel?

Am besten fand ich bisher China. Ich war dort einen Monat lang mit meiner damaligen Freundin, weil sie dort für sechs Monate war und habe  mehrere Stäste wie Peking, Shang Hai und Chiang Zhian besucht.

Dann war ich dort noch in einer Stadt deren Namen ich jetzt nicht mehr weiß aber es war wie ein „Winter-Wonderland“ ein riesiges Kaff dort hat keiner Englisch gesprochen, das war dort sehr heftig, die Leute haben sich umgedreht und dann Fotos von uns gemacht. Insgesamt war der Monat aber sehr abwechslungs und- erlebnisreich vor allem, weil meine Freundin dort auch auf Chinesich mit den Menschen kommunizieren konnte.

Was machst du am liebsten in deiner Freizeit?

 Ich habe total wenig Freizeit, aber was ich in letzter Zeit gerne mache, wenn ich die Zeit dafür finde, ist mit meinem Hund (Lou) zu spielen, sie muss noch trainiert werden und Kommandos lernen, das macht mir sehr viel Spaß.

Ansonsten gucke ich gerne Serien.

Neben der Arbeit bin ich auch noch im Theater tätig und hatte auch schon meine eigene Inszenierung auf die Bühne gebracht. Dort ging es um das Thema was eigentlich nach einer  Ehe passiert und es war  ein Tanz-Duo das heißt es wurde auch nicht gesprochen sondern man hat sich nur mit Bewegungen und Mimik ausgedrückt.

Und gerade mache ich noch ein Theaterstück in der Eisfabrik mit Jugendlichen zum Thema Lebensgefühle und Lebenszeit.

Außerdem gebe ich Selbstverteidigungskurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene drei Mal die Woche im Kulturtreff.

Was ist deine Meinung zum Kapitalismus?

Nach dem Prinzip er kann nur dann bestehen, wenn wir weiter kaufen. Deswegen glaube ich auch nicht, dass der Kapitalismus  glücklich macht, denn wenn die Menschen glücklich sind, kaufen sie auch nichts mehr. Die Werbung versucht dir immer einzureden, dass du nur ein tolles Leben hast, wenn du das kaufst, aber danach brauchst du wieder etwas Neues und immer wieder bist du kurz davor glücklich zu sein, dann willst du wieder mehr. Deswegen denke ich, dass der Kapitalismus schädlich ist.

Aber mit dem Kommunismus gebe ich mich auch nicht zufrieden: von wegen alle sind gleich – aber manche sind noch gleicher.

Kapitalistisch muss man meiner  Meinung nach aber nicht leben.

Was würdest du mit einer Millionen Euro  machen?

Weiß ich nicht, es gibt kaum was. Ich habe eigentlich alles was ich haben will.

Ich glaube ich würde erst etwas meiner Familie geben, weil die mir sehr wichtig ist oder ein Jugendprojekt starten, bei dem auch mehr  Schüler hin gehen können, die sich das sonst nicht leisten können.

Was hast du am liebsten als Kind gemacht?

Als Kind habe ich immer gerne Blödsinn gemacht; also viele Verwandten imitiert oder einfach vor mich hin geträumt. In der dritten Klasse habe ich mit Selbstverteidigung angefangem.

Dann später in meiner Jugend habe ich sehr gerne trainiert und sehr viel Sport gemacht.

Außerdem war ich noch in einem Kampfsport-Verein.

Und wie viele habe ich mich auch noch in meiner Freizeit mit Freunden getroffen.

Was tust du am liebsten in Hannover?

Ich gehe gerne in die Stadt und gucke einfach was passiert , man kann trinken und feiern gehen das finde ich sehr toll. Am Anfang war ich gerne in der Glocksee und dann später auch durch meine damalige Freundin in der SansiBar. Vor allem im Sommer kann man Eis essen und durch die Stadt schlendern. Als ich noch am Aegi gewohnt habe, konnte ich einfach rausgehen und dann war man quasi in der Stadt, das war früher nicht so als ich damals in Laatzen gelebt habe.

Man ist auf jeden Fall sehr mobil in Hannover.

Würdest du dich eher als Optimist oder Pessimist bezeichnen?

Ich bin ein totaler Optimist.

Ich finde als Optimist sollte man natürlich sein Leben genießen, aber vor allem wissen, dass ein Leben auch vorbei geht. Man sollte auch trotzdem noch sein Leben gut im Griff haben.

Ein Freund meinte mal: ,,Ein Sturm kommt immer, aber du solltest wissen wie du die Segeln einziehst und dann ausharrst bis du den Sturm überlebst – ohne die Segel kaputt zu machen.“

Das Bild würde ich auch unterstützen. Es gibt immer mal schlechte Situationen im Leben, aber man sollte immer wissen das es weiter geht.

Was ist deine Meinung zur Religion?

Religion kann sehr gefährlich sein. Ich wurde auch christlich erzogen und bin früher jeden Sonntag in die Kirche gegangen.

Ich glaube, ich habe christlich auch ein großes Wissen, aber ich sehe Religion sehr kritisch. Man sieht so viele Leute, die blind irgendwelchen Religionen folgen und nicht ihren eigenen Menschenverstand nutzen um sich selbst klar zu machen ob das Sinn macht oder nicht. Was drin steht ist sehr sinnvoll, aber es eins zu eins zu nehmen kann sehr gefährlich sein. Ich finde sich wegen Religion zu streiten, ist sehr dumm. Ein Haufen von Menschen, die sich da hoch schaukeln und Geld anhäufen: das ist mir alles sehr suspekt. Außerdem mache ich mich sehr gerne lustig über Religion.

Welche Situationen versuchst du am meisten zu vermeiden?

Ich versuche nicht zu spät zu irgendwelchen Terminen zu kommen. Gerade als Lehrer sollte man dies vermeiden. In meiner Freizeit komme ich aber dann schon häufiger zu spät, ich bin  quasi nie pünktlich.

Was willst du den Schülern auf den Weg geben?

Lernt, glücklich zu sein. Ich glaube vor allem mit Selbstständigkeit kommt Glück. Und wenn ihr noch nicht wirklich wisst, was ihr mit eurer Zukunft anfangen sollt, macht euch da einfach keinen Stress, das kommt noch. Alles was man anfängt, kann man auch wieder rückgängig machen.


Auch der Wahlpflichtkurs Online-Journalismus hat Jacek interviewt. Ihre Fragen kommen jetzt!

Wie bist du zu diesem Beruf gekommen? Und warum genau diese Schule?

Ich bin über Darstellendes Spiel hierher gekommen, ich fand Schauspiel und Theaterpädagogik schon immer total interessant und habe seit dem ich 17 Jahre alt bin als Trainer für die Selbstverteidigung gearbeitet. Dennoch wollte ich nie Lehrer werden, weil ich das Schulsystem an sich schlecht fand und Noten geben und so eingeengt sein, fand ich furchtbar. Das ganze System fand ich viel zu viel von oben drauf gegeben. Es kam aber trotzdem dazu, dass ich hier an dieser Schule mein Zivildienst machte. 2009 war ich hier als Zivildienstleiter und habe morgens früh hier die Leute vom Bus abgeholt und habe Schülern auf ihren Klassenfahrten unter die Arme gegriffen.

Somit habe ich hier die Schule kennen und lieben gelernt. Worauf ich dann beschlossen habe, Theaterpädagogik zu studieren, was aber nur mit Lehramt möglich ist. Dann habe ich mein Referendariat begonnen, obwohl ich immer freiberuflich arbeiten wollte.

Und im Großen und Ganzen hast du Spaß an deinem Beruf?

Ja sehr großen Spaß, es ist ein sehr abwechslungsreicher Beruf und ich liebe es, mit den Leuten zusammen zu arbeiten.

Welche Fächer unterrichtest du? Und welche am liebsten?

Ich unterrichte Deutsch und DS (Darstellendes Spiel). Ich unterrichte DS lieber als Deutsch, ich finde Deutsch als Lehrkraft zu unterrichten oft nicht reich an Abwechslung, weil man oft als Lehrkraft den Schülern Aufgaben erteilt, in die man selbst nicht integriert ist. Es passieren einfach mehr Dinge im DS-Kurs und man ist näher an den Personen und ihren Geschichten dran. 

Was ist der entscheidende Unterschied zwischen Sekundarstufe 1 und 2?

Die großen Unterschiede sind z.B. im Sekundarstufe 1-Bereich, dass man sich mehr auf die Pädagogik  konzentriert: also Abläufe zu erklären und desto höher man kommt, umso mehr Inhalte kommen dazu. Was ich lieber mache? Nichts davon, es ist beides gut, beides muss man gemacht haben, sonst wird es auf Dauer langweilig.

Was hast du für Hobbys?

Eigentlich habe ich all meine Hobbys zum Beruf gemacht, vielleicht bin ich deshalb so glücklich in meinem Leben.

Angefangen habe ich mit Kampfsport in der dritten Klasse und das habe ich dann zu meinem Beruf gemacht. Ich habe mittlerweile drei eigene Gruppen im Kulturtreff Roderbruch, die ich drei Mal die Woche unterrichte. Ich habe Theater gerne gemacht und jetzt mache ich das beruflich, ich habe ein eigenes Theaterensemble. Wir sind zwei Personen, die regelmäßig eigene Stücke machen, wir sind auf der Bühne und hinter der Bühne am Arbeiten und am Spaß haben. Das Unterrichten mache ich gerne und das gehört jetzt auch zu meinen Berufen: alles was ich mag, wurde bei mir zum Beruf.

Hast du Filme, die du besonders magst?

Ja, ganz viele. „Equilibrium“, „American Beauty“ oder „Vergiss mein nicht“ sind ein paar der Filme, die ich sehr mag und jedem ans Herz legen möchte.

Was hörst du für Musik?   

Um ehrlich zu sein, höre ich ganz unterschiedliche Musik. Ich bin zum Beispiel ein ganz großer „Die Ärzte“ Fan, die haben mich irgendwie sehr stark in meiner Schulzeit begleitet und  „Farin Urlaub“ dann schließlich auch.

Außerdem höre ich gerne Musik der kanadischen Band „July Talk“ meiner Meinung nach sind sie sehr unbekannt, obwohl deren Band, wie ich finde, sehr abgeht und auf die Fresse hauen kann. Die Band besteht aus einem Mann mit einer tiefen Stimme und aus einer Frau, mit einer sehr hohen Stimme, die meiner Meinung nach zusammen im Einklang sind. Im Allgemeinem höre ich eher Musik, zu der man entweder tanzen oder gut trainieren kann.

Wenn du etwas an unserer Schule ändern könntest – was wäre es?

Wahrscheinlich das Design, manche Sachen sind doch schon sehr veraltet und es regnet durch die Decken. 

Was nervt dich am meisten an den Schülern?

Nerven tut mich eigentlich nur richtig lauter Lärm, wenn man beispielsweise zehn Mal versucht etwas zu erklären und einfach keine Ruhe einkehrt.

Dabei bin ich aber auch ehrlich zu den Schülern, wenn ich das Gefühl habe, dass ich so meinen Unterricht nicht weiterführen kann, sage ich es ihnen. Das kann richtig nerven, wenn man etwas erzählen oder erklären möchte und die Klasse einfach nicht zur Ruhe kommt. Was ich aber um ehrlich zu sein auch verstehen kann, wenn man dreißig Fünftklässler in einen kleinen Raum schmeißt und man von ihnen verlangt, dass sie acht Stunden am Tag die Klappe halten, nenne ich das Massentierhaltung. Ich meine, wir Lehrer*innen haben das ja viel einfacher, wir dürfen bestimmen, wann wir reden über was wir reden, wir dürfen dauernd dazwischen reden, wir dürfen dauernd aufstehen, wir dürfen weg gehen, wir dürfen irgendwo hin gehen – wir haben es also voll entspannt und sind dazu auch noch erwachsen und bringen etwas bei was, wir schon kennen und das ist eigentlich total unfair. Die Schüler sitzen nur da und wir verlangen schließlich von ihnen, sich in diesem kleinem Hühnerkasten ruhig und in Stille zusammenzureißen: das geht nicht und das klappt auch nicht, dass muss man dann aber auch verstehen können. 

Würdest du von dir selbst behaupten, dass du guten Unterricht machst?

So etwas von mir selbst zu behaupten, kann ich nicht. Da müsste man also die Schüler fragen. Was ich aber sehe ist, dass es glückliche Menschen in meinem Unterricht gibt, die etwas von dem, was ich versuche zu übermitteln, mitgenommen haben.

Würdest du von dir selbst behaupten, dass du deinen Schülern viel preisgibst? 

Ich denke, das ist sehr unterschiedlich. Ich glaube, man gibt immer viel von seiner Persönlichkeit preis, wenn man den Schülern, die man unterrichtet, nahe sein will. Man verbringt viel Zeit mit ihnen.

Aber so im Allgemeinem und in meinem Privatleben kommt es darauf an, in welcher Gruppe von Menschen ich bin. So genau weiß ich das, um ehrlich zu sein, gar nicht: manchmal ja und manchmal nein. 

Wie würde deine Familie oder deine Freunde dich beschreiben?

Als einen verrückten Menschen, der gerne viel lacht und mit anderen unterwegs ist, genauso aber auch nerven kann, wenn er gerade so seine Liedchen vor sich hin trällert.


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