Der Jugendsprache auf der Spur
Ein Beitrag von Carla Lange
„Hey Bro! Isch sprech doch Deutsch, oder?“ Anreden wie „Bro“ oder „Diggah“ sind mittlerweile aus dem Bereich der Jugendsprache bekannt. Aber wie kommt es eigentlich zu unserer heutigen Jugendsprache? Was macht sie aus und wie denken insbesondere Erwachsene darüber? Diesen Fragen möchte ich in meinem folgenden Blogeintrag auf den Grund gehen.
Wie ist unsere heutige Jugendsprache überhaupt entstanden, ist meiner Meinung nach der erste zu klärende Punkt. Da Jugendsprache schon seit vielen tausend Jahren, immer in unterschiedlicher Form, existiert, ist das Phänomen Jugendsprache schon sehr alt. Schon immer half es den Jugendlichen ihre Gefühle und Gedanken in „ihrer eigenen Sprache auszudrücken“. Außerdem dient dieser Dialekt der Abgrenzung von Autoritäten, wie Beispielsweise den Eltern. Zudem hilft es auch bei der Identitätsfindung, „seine eigene Sprache“ zu sprechen und sich damit von anderen abzuheben. Unsere heutige Jugendsprache ist vor allem geprägt durch Wörter aus dem Englischen, sogenannte Anglizismen, wie Beispielsweise „chillen“. Auch die Ökonomisierung der Standardsprache, zum Beispiel durch Abkürzungen, oder das Weglassen von Artikeln und Präpositionen ist ein wichtiges Merkmal. Außerdem spielen auch die Verbalisierung von Nomen (z.B. „korben“), kreative Wortneuschöpfungen (z.B. Karusselfleisch = Döner) und veränderte Grammatik eine wichtige Rolle. Trotzdem gibt es nicht nur eine Jugendsprache, sondern ganz viele verschiedene, die durch unterschiedliche Einflüsse geprägt sind. So gibt es zum Beispiel eine Form von Jugendsprache, die von 17-21-jährigen Hiphoppern gesprochen wird und sich klar von der Sprache von 15-jährigen Computerinteressierten unterscheidet. Man erkennt also, dass das Alter, das Geschlecht, die Interessen und natürlich der Freundeskreis die Variationen der Jugendsprache beeinflussen. Ebenfalls auffällig ist der Einfluss des Internets auf unsere heutige Jugendsprache.
Eine besonders bekannte heutige Jugendsprache ist das Kiezdeutsch, auch bekannt als Multiethnolekt. Sie entsteht vor allem in Gebieten, wo viele mehrsprachige Jugendliche wohnen. Diese spezielle Form der Jugendsprache wird sogar von der bekannten Sprachwissentschaftlerin Heike Wiese untersucht. Diese erntet allerdings auch viel Kritik für ihre Arbeit. So wird sie zum Beispiel dazu angehalten „sich lieber einer deutschen Sprachkultur zu widmen, die echte Maßstäbe für unsere gemeinsame Zukunft setzt“. (User 1 Z. 6-8) Auch die fehlende Rechtschreibung und Grammatik, Beispielsweise auf Internetseiten wie Facebook wird oft kritisiert.
Aber ist es nicht eigentlich so, dass sich die Erwachsenen lieber freuen sollten, dass heutzutage mehr geschrieben wird als je zuvor? Schließlich geht das schriftliche Kommunizieren heute viel schneller und einfacher. Deshalb sind E-Mails und soziale Netzwerke wie Facebook, WhatsApp und co. auch so beliebt.
Was meint ihr dazu, nutzt ihr auch selber Jugendsprache?
Ich hoffe, dass ihr ein paar neue Informationen in diesem Text gefunden habt und euch dieser Blogeintrag vielleicht dazu anregt, mehr über unsere Sprache nachzudenken!
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