NAHSCHUSS von Franziska Stünkel.

EIN BEITRAG VON NADINE, VINAZ, ROSCHYAR UND EMMA.

Am 14.10.2022 wurde der WPK Kunst-Politik zum Filmabend im Künstlerhaus Hannover eingeladen.

Dort wurde der Film Nachschuss von der Regisseurin Franziska Stünkel vorgestellt. Der Film handelt von dem DDR-Bürger Franz Walter, welcher auf Werner S. Teske basierte. Wir kamen alle am Freitag etwa um 18 Uhr am Kinohaus an. Dort gab die Regisseurin und Drehbuchautorin ein Vorwort zum Film und sprach sowohl von ihrer Inspiration und Motivation für den Film als auch über Hannah Arendt.

Der Film wurde in 28 deutschen Städten gezeigt und behandelt Autokratie und Einschränkung der Freiheit der DDR-Bürger. Auch anwesend war Peter Keup, DDR-Zeitzeuge, der damals nach seinem gescheiterten Fluchtversuch für zehn Monate ins Gefängnis kam. Keup sprach auch von seinen Gefühlen und dem Eindruck, den der Film bei ihm hinterlassen hat, weil der Film ihm, aufgrund der Authentizität, so nah kam.

Die Motivation hinter dem Film war die Geschichte von Dr. Werner S. Teske. Er war das letzte Hinrichtungsopfer der DDR. Er hat den Charakter Franz Walter inspiriert. Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt und springt von Moment zu Moment. Des Öfteren waren wir im Gerichtssaal, doch im nächsten bei Franz zu Hause, oder an seinem Arbeitsplatz. Franz hat eine Geliebte namens Corinna, die sich am Anfang des Films mit ihm verlobte. Bald darauf wurde ihm Arbeit bei der Staatssicherheit angeboten, dies hielt ihn davon ab, für sein Studium zu verreisen. Die Position kommt mit vielen Vorteilen, aber auch Nachteilen, die Werner vorenthalten wurden. Zum Beispiel eine neue Wohnung oder Einschränkungen, wie die Gästeliste seiner Hochzeit. Während des Films verreist Franz Walter in die BRD.

Erwähnenswert ist dabei, dass er seine Geliebte frühzeitig heiraten musste, um dies zu tun. In der BRD soll Franz Walter Menschen erpressen und Informationen sammeln, während in der DDR dafür gesorgt wird, dass Langfeld, einer der berühmtesten Fußballer der DDR, der der Stasi negativ aufgefallen ist, in den Staat zurück geködert werden soll. Allerdings hinterließ Franz Walter, Langfeld eine Botschaft, die ihn über die Lügen der DDR informieren sollte.

Als Langfeld sich nach einiger Zeit umbrachte, weil die Stasi den Ehebruch seiner Frau inszeniert hat, brach das, das bereits verletzte Vertrauen, das Walter der DDR gegenüber hatte, auseinander und er erzählte Corinna alles, was er wusste. Er versuchte vorher noch, sich von der Arbeit bei der Stasi zu entfernen oder zu kündigen, aber ohne Erfolg. Sie wollen in die BRD fliehen, aber werden noch vorher erwischt und Franz Walter wird zum Gefängnis gebracht, wo er auf das Gericht warten muss. Dort wird seine Todesstrafe ausgesprochen. Kurz danach wird er exekutiert.

Sein plötzlicher Tod hinterließ im Filmsaal eine bedrückte Stimmung und den Eindruck, den die Regisseurin für den Film vorgesehen hat. Der Eindruck war nicht in Worte zu fassen, und man hörte, wie der ein oder andere im Saal sich erschreckte. Man hat die Belastung, den die Autokratie auf die Bürger der DDR ausgewirkt hat, stark gespürt und das Gefühl der Paranoia hat den Zuschauer nicht verlassen, vor allem weil man wusste, wie die Geschichte endete. Dadurch hatte man beim Schauen und Zuhören eine hoffnungslose Hoffnung. Die Zeitzeugen im Raum und auch andere Gäste gaben positives Feedback zu dem Film. In unserem Kurs kam der Film auch sehr gut an. Leider mussten wir die Fragerunde frühzeitig verlassen. Dies machte dieses Ereignis allerdings nicht weniger interessant und regte trotzdem zum Nachdenken an. Im Großen und Ganzen würden wir den Filmabend einen Erfolg nennen, ebenso wie die restlichen, sehr informativen Hannah Arendt Tage. Der Film war sehr gut darin, ein Bild von der DDR für die zu schaffen, welche sich, aus den verschiedensten Gründen, kein Bild von der DDR machen konnten.

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von Anders Noren.

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