Fragen an unsere Ausbildungslotsen Katrin und Thorsten

Welche Unterstützung bietet die Schule beim Übergang zum Beruf und der Berufsorientierung? Welche Beratungsmöglichkeiten gibt es für Schüler:innen? Und wie finde ich heraus, was ich möchte für mein Berufsleben?

Diesen Fragen sind Chantal, Zarin, Selin und Derya nachgegangen und haben Katrin und Thorsten befragt. Die zwei sind Ausbildungslotsen an unserer Schule und beraten täglich Jugendliche zum Thema Ausbildung und Beruf.

Die IGS Roderbruch gehört zu den Schulen in der Region Hannover, an denen Ausbildungslotsinnen und Lotsen den Jugendlichen bei der Berufsfindung den Weg weisen, mit ihnen Bewerbungen schreiben und Vorstellungsgespräche üben.

Hallo Katrin, hallo Torsten: Stellt ihr euch bitte für die Leser:innen vor?

Mein Name ist Katrin Rüdiger, ich bin Ausbildungstotsin und ich arbeite seit vier Jahren an der IGS Roderbruch. Ich habe eine Berufsausbildung, bin Kauffrau im Großhandel, habe dann noch mein Abitur gemacht und anschließend Erziehungswissenschaften an der TU in Berlin studiert. Zunächst war ich bei unterschiedlichen Bildungsträgern und bin jetzt seit 19 Jahren bei pro Beruf tätig im Bereich des Überganges Schule/Beruf und unterstütze die Schüler:innen aus dem 8ten, 9ten und 10ten Jahrgang.

Mein Name ist Torsten Danielzik, ich bin Berufsberater – beschäftigt bin ich bei der Agentur für Arbeit. Zu meinem Werdegang: im Jahr 2010 habe ich mein Studium abgeschlossen für berufliche Bildung bei der Agentur für Arbeit, es war ein duales Studium. 2003 absolvierte ich mein Abitur und ich habe zuvor eine Ausbildung zum Tischler gemacht, ich war auch bei der Bundeswehr und habe dort den Grundwehrdienst geleistet. Bei der Agentur für Arbeit arbeite ich jetzt seit 2017 und seit 3 Jahren bin ich an der IGS Roderbruch als Berufsberater tätig.

KLICK ZUR BERATUNG AN DER SCHULE

Wie seid ihr denn konkret zu eurem Beruf gekommen?

Antwort von Katrin: Mir war es wichtig, dass ich einen abwechslungsreichen Beruf habe und ich mit Menschen zu tun habe. Vorher hatte ich im kaufmännischen Bereich meine Ausbildung absolviert und dann hat mir einfach der direkte Kontakt zu Menschen gefehlt und ich habe mich umgesehen, was gut passen könnte und empfand den pädagogischen Bereich – also den Fachbereich Erziehungswissenschaften – ganz spannend, weil man verschiedene Projekte machen konnte: mit kleinen Kindern, mit großen Kindern, mit Erwachsenen, mit alten Menschen arbeiten und diese Vielfalt empfand ich sehr abwechslungsreich. Daher studierte ich Erziehungswissenschaften und begann bei einem Bildungsträger zu arbeiten.

Antwort von Torsten: Ich habe auch gemerkt, dass es mir Spaß macht Menschen zu beraten, mit Menschen zusammen zu arbeiten und so war ich dann auf der Suche nach einem passendem Studium und anschließend einem passenden Arbeitgeber. So wurde ich auf das Studium der Agentur von Arbeit aufmerksam und weil ein duales Studium schon immer gleich eine Berufsperspektive gibt. Bei dem dualem Studium wusste ich bereits während der Ausbildung, wo mein berufliches Ziel sein wird, denn ich hatte mir den Bereich Berufsberatung bereits vorher angeschaut und fand es sehr interessant, dass man eben auch an Schulen tätig ist. Ich hatte überlegt, ein Lehramtsstudium zu durchlaufen, aber die Perspektive Schüler:innen an Schulen zu beraten und gleichzeitig in der Agentur für Arbeit normale Beratungsgespräche zu führen, also auch andere Kundenkreise zu haben, fand ich spannender.

Habt ihr Freude an eurem Beruf und gibt es auch Schwierigkeiten?

Antwort von Katrin: Ja, Spaß haben wir auf jeden Fall! Ich war gerade mit Schüler:innen bei der Messe Beruf und Bildung und dort haben wir mit ganz vielen Betrieben besprochen und erhielten viele Einblicke in viele verschiedene Ausbildungsberufe.

Einerseits haben wir die beratene Tätigkeit in den Schulen und wir machen auch Seminare in den einzelnen Klassen und andererseits haben wir die Betriebskontakte oder auch die Kooperationen mit Unternehmen. Das macht schon Spaß! Es gibt natürlich auch Dinge, die weniger Freude machen. Wir müssen zum Beispiel ziemlich viel dokumentieren, wir erstellen Statistiken – das sind jetzt nicht unbedingt meine Lieblingstätigkeiten und manchmal ist es auch schwer Schüler:innen dazu bringen, ihre eigenen beruflichen Stärken zu erfassen. Es gibt Schüler:innen, die 3 oder 4 Anläufe benötigen, bevor sie sich dann wirklich dann mal hinsetzen und für sich selbst überlegen. Torsten und ich wir können ganz viel erzählen über einzelne Berufe, aber letztendlich müsst ihr selbst die Motivation haben, euch genau mit den Berufsmöglichkeiten zu befassen.

Antwort von Torsten: Dem Gesagten kann ich mich nur anschließen. Gerade weil diese Aufgabe so abwechslungsreich ist und wir verschiedene Gespräche haben, ist mein Job so passend für mich. An einem Tag wie heute lerne ich 10 bis 12 neue Schüler:innen kennen und jede:r hat eine andere Geschichte, es ist jedes Mal interessant und spannend, sich darauf einzustellen und über die Ideen zu sprechen, daran teilzuhaben. Das macht total viel Spaß. Auch, dass wir auf Berufsmessen unterwegs sind und wir Einzelgespräche führen ist wichtig und interessant. Wir geben uns größte Mühe, das Thema Berufsbildung an euch herzutragen. Es wäre ideal, wenn alle Schüler:innen realisieren, dass wir euch ein umfassendes Angebot machen, welches euch persönlich und beruflich weiterbringt und eine große Chance ist. 

Wie geht ihr denn mit einem ungewöhnlichen Berufswunsch um, wie z.B. Influencer oder Model?

Antwort von Torsten: Ich taste mich dann heran und erforsche, welche grundsätzlichen Interessen dahinterstecken und welche Tätigkeiten und Fähigkeiten mit regulären Ausbildungsberufen passend wären. Wenn wir also sagen, ein Influencer/eine Influencerin hat auch damit zu tun, dass man gern kommuniziert und sich Menschen mitteilt, dann können wir ableiten, dass ein Beruf im Bereich Verkauf eventuell kongruent und passend wäre. 

Wir können dann den Bogen zu einer kaufmännischen Ausbildung schlagen und sagen: „Hey, das sind verwandte Bereiche!“ und zugleich erklären, dass Influenzer kein Ausbildungsberuf, zu dem wir dir Stellen und Ausschreibungen geben können. Wir weisen dann auf allgemeine Berufe hin und zeigen Alternativen auf.

Wie läuft ein Gespräch zwischen euch und einem Schüler oder einer Schülerin ab?

Antwort von Katrin: Wir habe keinen strengen Ablaufplan. Wir passen uns den Wünschen und Anforderungen an. 

Oft kommt ein Schüler schon mit einem konkreten Berufswunsch und wir sehen uns dann gemeinsam Betriebe an, die in Frage kommen. Sollte ein Schüler ohne festen Berufswunsch da sein, dann tasten wir uns über verschiedene Berufsbereiche heran und erörtern zusammen, welche Interessen und welche Fähigkeiten vorliegen. 

Manchmal  kommen auch Schüler:innen zu uns, die einfach nur wissen wollen, welche Möglichkeiten habe ich denn – ich will in die Oberstufe gehen, aber was passiert eigentlich, wenn ich das nicht schaffen sollte? Wir beraten dann strategisch und planen zusammen, wie die Schülerin/der Schüler den gewünschten Abschluss auch alternativ an anderen Schulen bekommt.  

Wo und wie können wir Schüler:innen uns denn gut über Ausbildungen und ein Studium informieren?

Antwort von Katrin: Es gibt sehr viele Seiten im Internet. Torsten ist ja von der Arbeitsagentur und sie halten viele Webseiten vor, auf denen man sich gut informieren kann. Und natürlich auch auf Messen.

Antwort von Torsten: Und auch bei einem persönlichen Gespräch mit uns.

AGENTUR FÜR ARBEIT

MESSEN NIEDERSACHSEN

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von Anders Noren.

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