Ein Beitrag von Leona Wehrenberg.
Auf Netflix wurde am 30. März 2017 die US-Serie „Tote Mädchen lügen nicht“ erstmals ausgestrahlt. Im Original heißt die Serie „13 Reasons Why“ und basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von 2007, welcher von Jay Ashers veröffentlicht wurde.
In der fiktiven Geschichte geht es um das Mädchen Hannah Baker, welche sich von Suizidgedanken bis zum Tod führen ließ. Die Protagonistin nimmt auf insgesamt 7 Kassetten,13 Gründe auf, weshalb sie sich umgebracht hat. Jede der 13 Seiten der Kassetten ist an eine ganz bestimmte Person gerichtet, welche Hannah Baker für ihren Tod verantwortlich macht. Aus diesem Grund lässt die junge 17 Jährige die Kassetten, wie eine Art Kettenbrief, an die Mitschuldigen weiterleiten. Die meisten ihrer Vorwürfe gehen an ihre Mitschüler auf ihrer Highschool.

In all ihren Aufzeichnungen tätigt sie schwere Anschuldigungen gegenüber diesen. Sie gehen von Stalking und Mobbing, bis hin zu sexuellen Belästigungen und Vergewaltigung.
Hier setzen auch schon einige Kritikpunkte an. Am Ende der Serie sieht man deutlich, wie die Protagonistin Hannah Baker sich selbst in ihrer Badewanne umbringt. Dies sorgt für riesige Diskussionen nicht nur bei Psychologen und Schulexperten, sondern auch im Netz. So viele Tweets gab es das ganze Jahr für andere Serien nicht.
Die größte Kritik geht von dem schonungslosen, dramaturgisch gezeigten Suizid von Hannah Baker aus und einige Psychologen behaupten diese würden mehr schaden anrichten, als sie Hilfe bringt für die Gefährdeten.
Vor allem ist in Amerika der Selbstmord die zweit häufigste Todesursache bei Teenagern. Trotz dieses Wissens ist der Suizid immer noch ein Tabuthema und es wird mehr versteckt als das drüber gesprochen wird. Dadurch kann es zu Unaufmerksamkeit der Leute kommen oder betroffene Jugendliche trauen sich nicht sich Hilfe zu suchen. Durch diese Serie und ihre Aufmerksamkeit ist der erste große Schritt in die Richtung des Klarwerdens gewonnen. Überall redet und diskutiert man über diese Serie, man fängt endlich mal in großer Form an darüber nachzudenken und das egal, ob man selbst betroffen ist oder nicht. Ein größeres Bewusstsein dieses Themas wird dadurch nun deutlich.
Des weiteren stelle ich in Frage, ob sich Kinder ohne jegliches Verlangen des Selbstmordes auf Grund der Serie „Tote Mädchen lügen nicht“ so weit beeinflussen lassen sich selbst umzubringen. Zu behaupten, dass es schon bis dahin Gefährdeten dazu weiter anregt, ist nachvollziehbar, wobei es genau so gut sein kann, dass sich durch die dramaturgisch starken Bilder mehr davon abschrecken lassen. Wenn man die oben genannte Serie verfolgt, ist es auch durchaus in Betracht zu ziehen, dass es Suizidgefährdete abschreckt, da einem im Laufe der Serie gezeigt wird, wie die eigene Familie und Freunde unter dieser Entscheidung leiden werden.

Du kannst dir immer rechtzeitig Hilfe suchen, wenn du selbst betroffen bist, du kannst die Telefonseelsorge immer kostenlos anrufen. Hier geht es zur Homepage der Telefonseelsorge → (http://www.telefonseelsorge.de/).
Die Telefonseelsorge erreichst du unter 0800-1110111 oder 0800-1110222. Auf der Internetseite kannst du dich auch jederzeit anonym beraten lassen.
Hier findest du noch eine Übersicht von Beratungsstellen: Homepage der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.
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