Johanna: Deutsch, Kunst und Beratungslehrerin

Ein Interview von Savan.

Johanna, für was sind Sie am dankbarsten?

Im Grunde gibt es da sehr viele Dinge, für die ich dankbar sein kann. An erster Stelle steht natürlich meine Familie.  Aber ich bin auch dankbar für meinen Beruf, der mir viel Spaß macht und dass es mir trotz der ganzen pandemiebedingten Einschränkungen sehr gut geht.

Welches war früher in Ihrer Schulzeit ein „Hassfach„?

Sport und Mathe. In Mathe habe ich ungefähr seit der 7. Klasse nicht mehr viel verstanden. Das einzige, was mir Spaß gemacht hatte, war Prozentrechnung. Bei allen anderen Themen, besonders in der Oberstufe, habe ich nur versucht irgendwie durchzukommen. Sport war eigentlich von Anfang an ein Fach, das ich gar nicht mochte.  Aber ich habe den Eindruck, dass das früher auch anders unterrichtet wurde als heute, vielleicht lag es neben meiner Unsportlichkeit auch daran. 😉

Machen Sie das, was sie schon immer wollten?

Ja! Im Grunde schon. Ich wollte immer etwas Künstlerisches machen. Kunst und Deutsch waren in der Schule auch meine Lieblingsfächer. Da ich aber auch sehr gerne mit Kindern und Jugendlichen zu tun hatte, hat sich dann der Lehrerberuf doch recht schnell herauskristallisiert.

Welcher Ort ist Ihr Lieblingsort in Hannover?

Es gibt nicht unbedingt den einen Lieblingsort. Das ist auch ein wenig stimmungsabhängig. Ich bin gerne im Misburger Wald und in meinem Garten, aber auch mal auf der Lister Meile unterwegs oder irgendwo in einem netten Café. 

Was war Ihr Traumberuf, als sie noch ein Kind waren?

Eine Zeit lang wollte ich immer Designerin, Grafikdesignerin und Modedesignerin werden. Das waren lange Zeit meine Traumberufe.  Als Kind bzw. Jugendliche habe ich auch unglaublich viel gezeichnet. Dann habe ich die Jugendleitercard gemacht und in der Oberstufe auch in einem benachbarten Ferienlager Kinder betreut. Da hat sich dann relativ schnell die Idee entwickelt, Lehrerin zu werden. 

Hatten Sie als Kind einen Schwarm in einer Serie?

Ja, von Beverly Hills, aber ich weiß nicht mehr wie er heißt und Patrick Swayze in „Fackeln im Sturm“. Das hab ich so mit 13/14 Jahren total gerne geschaut.

Was machen Sie gern in Ihrer Freizeit?

Ich lese sehr gerne. Im Moment bin ich aber auch sehr gerne im Garten, pflanze Blumen, topfe um usw. Dann nähe ich noch gerne, obwohl das immer etwas davon abhängt, ob ich eine gute Idee habe. Wenn nicht, dann bleibt das auch mal eine zeitlang liegen.  Und ansonsten all die Dinge, die im Moment nicht recht möglich sind, shoppen, ins Kino gehen oder essen gehen usw.

Welche Momente Ihrer Kindheit vermissen Sie?

Das unbeschwerte Rausgehen. Ich bin auf einem Dorf groß geworden und konnte einfach nachmittags mit Freunden raus gehen. Irgendwo hin mit dem Fahrrad. Keiner wusste so richtig, wo wir waren. Irgendwo im Wald Höhlen bauen und wir brauchten erst zum Abend Brot zu Hause zu sein. In der Zwischenzeit war quasi Freiheit, das vermisse ich ein bisschen, das Unbeschwertsein und sich keine Gedanken machen zu müssen.

Was wollten sie als Jugendliche nie machen, aber machen es jetzt?

Kochen! Ja, kochen eindeutig. Das finde ich furchtbar anstrengend, aber man kommt auf Dauer nicht umhin.

Was ist Ihr Ziel für 2021?

Auf jeden Fall weniger Süßigkeiten essen, was in der Zeit des Homeschoolings eindeutig schwieriger geworden ist. Mehr Sport zu machen nehme ich mir auch immer vor. Ich gehe sehr gerne laufen. Das könnte ich noch öfter machen. Also insgesamt die klassischen Ziele.

Wie stehen Sie zu den A und B Gruppen ?

Im Moment würde ich mich freuen, wenn wir die A- und B-Gruppen endlich wieder in der Schule hätten. Generell würde ich sagen, hat die Einteilung der Klasse in zwei Gruppen Vor- und Nachteile. Als Lehrer muss man mehr aufpassen, mit wem man was schon gemacht hat, welche Gruppe was zu Hause macht usw. Das ist organisatorisch etwas umständlicher. Auch für den Klassenzusammenhalt insgesamt ist es natürlich nicht förderlich, wenn die eine Hälfte der Klasse nie die andere Hälfte sieht. Da muss man sich dann Aktionen einfallen lassen, um beide Gruppen ein wenig zueinander zu bringen, ohne dass sie sich sehen. Für manche Kinder ist es aber auch ganz schön in einer kleineren Lerngruppe zu arbeiten. Besonders die schückternen Kinder trauen sich mehr. Auch die Arbeitsatmosphäre in der Klasse ist oft besser, da einfach weniger Kinder da sind. Als Lehrerin hat man mehr Zeit sich um einzelne Schülerinnen und Schüler zu kümmern. Also es gibt durchaus auch Vorteile. 

JOHANNA IST AUCH BERATUNGSLEHRERIN AN DER IGS RODERBRUCH. WAS SIE DORT KONKRET TUT, DAZU MEHR IN DEN NÄCHSTEN ANTWORTEN.

Als Beratungslehrer sind wir Ansprechpartner für Schülerinnen und Schüler, aber auch für das Kollegium oder die Eltern. Man kann sich im Grunde bei allen Sorgen oder Nöten, die aus dem schulischen oder auch privaten Bereich entspringen, an uns wenden. Das können z.B. Motivationsschwierigkeiten sein oder Prüfungsangst, als zwei typische schulische Themen, aber auch Streit mit Freunden, Konflikte im Elternhaus usw. Manchmal gibt es auch Themen, bei denen wir nicht weiterhelfen können, da vermitteln wir dann an entsprechend spezialisierte Beratungsstellen. 

Gibt es weitere Beratungslehrer? 

Es gibt noch Daniela Eickelmann als Beratungslehrerin und unsere Sozialpädagoginnen Michelle Bohm und Jana Wolter, die teilweise ähnliche Aufgabenbereiche haben. 

Wo und wie findet man euch? 

Der Beratungsraum befindet sich im Primargebäude in der oberen Etage. Er hat die Nummer P.1.59. Normalerweise hätten wir dort auch regelmäßige Sprechzeiten, die aber aufgrund des eingeschränkten Schulbetriebes im Moment nicht durchgängig stattfinden. Dort im Beratungsraum finden dann auch die Gespräche statt, so dass man sich in einer ruhigen und geschützten Umgebung befindet.

https://www.igs-roderbruch.de/ansprechpartner/96-kacheln/igs/ansprechpartner/25-beratungsdienst#beratungslehrerinnen

Seid ihr immer erreichbar? 

Wir sind am besten per Mail erreichbar. Der Beratungsraum hat zwar auch ein Telefon, aber da wir nicht immer vor Ort sein können, ist der elektronische Weg der beste. In der Regel antworten wir dann auch recht schnell und vereinbaren einen Gesprächstermin, entweder persönlich im Beratungsraum oder im Moment auch häufiger telefonisch.

Bei welchen Sorgen und Problemen kann man zu dir und Daniela kommen? Nur schulische? Oder auch, wenn es zuhause Schwierigkeiten gibt? 

Natürlich auch, wenn es zu Hause Schwierigkeiten gibt. Manchmal reicht es schon, wenn man einfach mal darüber sprechen kann und jemand Zeit zum Zuhören hat. Ansonsten versuchen wir mit dem Schüler oder der Schülerin gemeinsam Schritt für Schritt Wege zu finden, belastende Situationen zu ändern oder anders mit ihnen umzugehen. Wichtig ist, dass wir nicht über den Kopf des Ratsuchenden hin entscheiden. Das würde auf Dauer nämlich nichts bringen.

Wie helft ihr während des Homeschoolings? 

Im Grunde in der gleichen Weise und bei den gleichen Themen wie normalerweise auch. Wir stehen per Mail für alle zur Verfügung und entscheiden dann individuell, welche Hilfe benötigt wird und wo die Erwartungen des Ratsuchenden liegen. Manchmal reicht schon ein Gespräch. Manchmal sind es mehrere. Im Moment verlagern sich die Themen auch etwas, oft geht es um Motivationsschwierigkeiten oder schwierige Ausgangsbedingungen für ein erfolgreiches Distanzlernen.

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