Schülertexte aus dem Unterricht zum Thema: Bücher aus der Kindheit. Asterixochellix

Literatur. Ein vielseitiges Produkt mit unterschiedlichsten Seiten. Meine erste intensive Berührung mit Literatur würden einige vermutlich nicht mal als literarische Erfahrung bezeichnen. Und trotzdem: Ein Comic eröffnete mir den Einstieg in die Welt des Lesens.

Asterix war ein großer Teil meiner Kindheit, meiner Jugend und noch heute lese ich die Hefte und komme nicht drum herum,  diese Comics jedes Mal wieder als einfach nur genial zu bezeichnen. Die ersten 22 Hefte (die nachfolgenden Hefte sind ohne den ursprünglichen Texter entstanden) sind für mich mit das Beste, was ich jemals von diese Genre der Hand hatte – und ich hatte Asterix Abenteuer oft in der Hand. Dementsprechend sehen die Hefte allerdings auch aus. Bei mindestens der Hälfte fehlt der Umschlag, die Blätter sind teils mehr gelb als weiß, es gibt Risse, die Hefte sind vom „in-der-Wanne-lesen“ gewellt und an den Rändern sind noch die ersten Versuche zu erkennen, die Hefte mit Tesafilm doch noch zu retten. Später stieg ich dann auf Panzer-Tape um und dieses hält einen Großteil meiner Sammlung bis heute noch zusammen.
 

Ich erinnere mich an die Anfänge. Papa las mir und meinem Bruder jeden Abend im Bett einen halben Asterix-Band vor. Irgendwann konnten wir die Hefte auswendig, aber Papa musste immer noch vorlesen. Wenn er jetzt allerdings vor Müdigkeit einen Fehler machte, so bemerkten mein Bruder und ich das sofort und rüttelten Papa – mehr oder weniger sanft – wieder wach. Als dann mein Bruder und schließlich auch ich irgendwann selbst lesen konnten, musste Papa dennoch weiter vorlesen, aber nun fingen wir auch an,  die Hefte selbst zu lesen. Seitdem gibt es für uns drei (meinen Bruder, meinen Vater und mich) eigentlich nur noch zwei Arten von Menschen:

Die einen sind „zitatfest“ (leider eine Minderheit) und die anderen sind es nicht. Zitatfest heißt, dass man die ersten 22 Asterixe mehr oder weniger auswendig kennt und alle Anspielungen und Zitate direkt versteht. (z.B. die Überschrift dieses Artikels). Für Asterix-Kenner sollte dieses Wissen meiner Meinung nach eine Selbstverständlichkeit sein.

Kritiker, die Comics als bildungsfernes Medium bezeichnen, sollten einmal versuchen, die zahlreichen intertextuellen Bezüge und Verweise zu erfassen.

Je älter wir wurden, desto mehr von der Gesellschaftskritik und den tollen Beobachtungen in den Comics erkannten wir. Dies führte dazu, dass man jedes Mal neue Anspielungen und Hinweise beim Lesen entdeckte (oder vielleicht auch nur “neu“ entdeckte) und Asterix bleibt weiterhin, was es ist:

Ein geniales, schönes Stück Literatur, welches einen immer wieder neu überrascht und bei dem ich mich glücklich schätze, dass ich es schon als Kind lieben gelernt habe.

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