Charlotta, Sabina, Bushra und Kassandra haben mit unserer Schulleiterin Brigitte gesprochen.
Warum bist Du Lehrerin und Schulleiterin geworden und wolltest Du das schon immer werden?
Lehrerin bin ich geworden, weil ich meine Interessen gut miteinander verbinden konnte. Ich habe mich einmal für Naturwissenschaften interessiert, ich habe mich aber auch für Geisteswissenschaften interessiert.
Vor allem auch damals für die Frage nach Gott. Also daher habe ich unter anderem auch Religion als Fach gehabt. Das konnte ich gut mit meinen Fächern verbinden, Biologie, Deutsch und evangelische Religion. Der andere Grund ist der, dass ich damals schon als Jugendliche viel in der Jugendarbeit gemacht habe, sodass ich auch immer etwas mit jungen Menschen zu tun habe wollte. Da bot sich der Lehrerberuf einfach an.
Wo hast Du studiert und was hattest du sonst noch für Jobs?
Ich habe in Göttingen und studiert und ich habe immer im Müttergenesungsheim gearbeitet (lacht) und zwar bei Behinderten- oder bei Säuglingskuren und auch in der Küche oder als Zimmermädchen. Entweder im Harz, in Bad Essen oder in Bad Bevensen. Das war mein Job während der Semesterferien.
Dann hatte ich noch einen zweiten Job als Testkäuferin, das habe ich besonders gern gemacht (lacht). Ich durfte dann immer mit meiner Freundin für ein Bekleidungsgeschäft die Auslagen und die Freundlichkeit der Verkäuferinnen bewerten, Männer gabs da nicht. Oder wir mussten auch schauen, ob es möglich war, Dinge zu klauen (lacht). Erst haben wir uns nicht getraut – aber dann war das Schlimme: es hat gut geklappt!
Welche Fächer unterrichtest du und an welchen Schulen warst Du vorher?
Deutsch – und Biologie ist eigentlich auch mein Fach, aber schon lange nicht mehr. Ich war an mehreren Realschulen in Winsen, Wathlingen, Bothfeld und an der Gerhard-Hauptmann-Schule. Dann bin ich nach Rodenberg gegangen und jetzt an der IGS Roderbruch.
Wolltest Du schon immer eine Führungsposition übernehmen?
Nö, das war nicht mein erstes Ziel. Ich habe gern Klassen geleitet und beobachtet, wie sich Schüler zu Persönlichkeiten entwickeln, da geht mein Herz auf. Dass ich dann in die Schulleitung gegangen bin, lag daran, dass ich so nach 15 Jahren gemerkt habe, noch einmal etwas anderes tun zu wollen. Erst wollte ich in die Lehrerausbildung gehen. Dann wurde ich aber gefragt, ob ich nicht Konrektorin an der Gerhard-Hauptmann-Schule werde möchte und ich habe gesagt: ja, das mache ich. Schon eineinhalb Jahre später habe ich die Leitung übernommen.
Wie sieht jetzt Dein Arbeitsalltag aus?
Ich stehe meist früh auf und erledige zuhause am Schreibtisch schon einmal Dinge, f ür die ich Ruhe brauche. Dann fahre ich in die Schule. Der Alltag ist dann durch Termine bestimmt, die K aren und Ines für mich machen und die sind ganz unterschiedlich. Heute zum Beispiel habe ich mich erst mit der Primarbereichsleiterin Christiane getroffen. Dann habe ich mit Andreas auf die Homepage geschaut und besprochen, was aktualisiert werden muss. Um 12 Uhr habe ich eine Besprechung wegen des Ganztages und um 13:30 Uhr Schulleitungssitzung. Um 15 Uhr bespreche wir die Unterrichtsorganisation, anschließend treffe ich mich mit der Sozialpädagogin und um 16:30 Uhr haben wir didaktisches Gremium. Das ist so mein Tag heute. Dann liegt aber immer noch viel Arbeit auf meinem Schreibtisch, die erledigt werden muss.
In den Ferien zum Beispiel setze ich mir bewusst Zeiten, in denen ich arbeite und Zeiten, in denen ich Urlaub habe, damit man auch mal abschaltet.
Wofür bist Du konkret zuständig?
Für alle Personalangelegenheiten, für das Budget und ich trage die Gesamtverantwortung für die Schule. Innerhalb der sechsköpfigen Schulleitung sind zudem die Verantwortlichkeiten für Fachbereiche verteilt.
Wie würdest Du Deinen Umgang mit den Schülern beschreiben?
Das können die Schüler ja besser sagen als ich. Ich glaube, ich bin als Mensch nicht anders als als Lehrerin. Ich möchte, dass wir Euch einen Raum geben, damit Ihr Eure Möglichkeiten voll entfalten könnt.
Mochtest Du als Schülerin die Schule?
Ja, bedingt. Ich habe noch aus meiner Schulzeit drei ganz enge Freundinnen, also seit fast 50 Jahren. Ansonsten habe ich keine besondere Bindung an meine Schule.
In welchem Ort bist Du groß geworden?
Ich bin in einem Dorf in der Nähe von Wolfenbüttel groß geworden, direkt an der Grenze zur damaligen DDR. Meine Familie hatte dort Landwirtschaft.
Was tust Du gern in Deiner Freizeit?
In meiner Freizeit fahre ich gern Fahrrad und wandere. Ich jogge manchmal, ansonsten freue ich mich über mein Enkelkind in Zürich und besuche es, so oft es geht. Wir kochen gerne und gehen gern in Konzerte und in die Oper.
Guckst Du gern Serien oder Filme? Wenn ja, welche?
Nein, ich schaue selten fern. Wenn dann, die Tagesschau und Tatort. Wir haben lieber Besuch und außerdem haben wir ja auch einen Garten.
Und was isst Du gerne?
Alles, was mein Mann kocht.
Fährst Du gerne in den Urlaub?
Ja.
Wohin?
Wir fahren gern nach Schottland, da mein Mann dort herkommt oder nach Juist, weil das eine Insel ohne Autoverkehr ist und ich schon seit 1966 dort hinfahre. Einmal im Jahr geht es zum Skifahren. Nach Zürich zu meinem Sohn und ab und an eine Fernreise, zum Beispiel.
Wie lautet Dein Lebensmotto?
Carpe diem. Das heißt: Lebe den Tag! Für mich ist es wichtig, in der Gegenwart zu Leben und das Schöne zu sehen.
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