„Don Giovanni“ – Ohne Frauenheld

Nach 12 Jahren feiert die Staatsoper Hannover wieder Premiere mit „Don Giovanni“. Diesmal aus einer etwas anderen Perspektive für das Publikum. Tosender Beifall, aber auch Buh- Rufe sind von den Sitzplätzen zu hören.

Wo ist Don Giovanni, fragt sich der Zuschauer empörend. Auf einer großen Leinwand erblickt man die Hände des Verführers, sieht, wie er geschickt mit Charme und Worten spielt, und die Herzen der Damen erobert. Aber nicht nur der Frauen, sondern des ganzen Publikums. Skrupellos geht er vor:

Verführt Donna Anna, die Tochter des Komturs, und erschießt ihren Vater. Die Szene erinnert an einen typischen Schwarz-Weiß- Schinken, in dem der Ganove mit zitternder Waffe auf sein Opfer zielt. Das Liebesspiel geht weiter. Von Donna Elvira, die er verlassen hat und die zwischen Liebe und Hass schwankt, treibt er sein rücksichtslos Unterfangen weiter. Donna Zerline, ein junges Bauernmädchen vom Land, das kurz vor ihrer Hochzeit steht, gerät in Giovannis Bann. Der Verlobte Zerlines ist Giovannis Nebenbuhler, den er versucht auszuspielen.

 

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Sein Lebensziel ist es, dasjenige weibliche Wesen zu erobern, in das er momentan verliebt ist. Doch nichts bleibt unbezahlt. Als Giovanni das Grab des von ihm ermordeten Komturs besucht und seine Einladung zu einem Gastmahl zurückweist, verschlingen ihn die Flammen der Hölle.

Während des gesamten Stückes bleibt Don Giovanni für das Publikum verborgen, nur seine Hände werden auf der Schwarz- Weiß- Leinwand sichtbar. „Die Hände des Don Giovanni“ wäre wohl ein passenderer Name gewesen.

Ein Video zu Don Giovanni findest du hier.

 

 

 

Bildquelle: Thomas M. Jauk

Video: Staatsoper Hannover

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